Natascha Bingenheimer
DIE LINKE
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Frage von Dirk N. •

Frage an Natascha Bingenheimer von Dirk N. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Natascha Bingenheimer,

Schon seit langem beobachte ich die Missstände in der Deutschen Drogenpolitik und habe mit Erstaunen festgestellt, dass trotz der aktuellen Entwicklungen (Uruguay, Colorado, Washington) die beiden großen Parteien hier kein Wort zu verlieren. Grade einmal die Wahlprüfsteine des DHV (Deutscher Hanfverband) haben sie, nicht zu meiner Zufriedenheit, beantwortet.

Das Wahlprogramm ihrer Partei sagt mir in diesem Bereich sehr zu.
Hierzu zählen z.B. die folgenden Punkte
- Sofortige Einstellung der Repression und Kriminalisierung von Drogenkonsumenten
- Drogenkonsum durch Prävention und Aufklärung vorbeugen
- Einführung von Drug-Checking-Angeboten
- Genehmigung des Anbau von Cannabis zum Eigenbedarf und die Einführung von CSC
- Erleichterte Möglichkeiten Cannabis zu erforschen und als Medizin zu nutzen.
- Bundeseinheitlicher, wissenschaftlich abgesicherter Grenzwerte - insbesondere für den Cannabiswirkstoff THC - im Straßenverkehr
- Regulierung des Drogenmarktes, um ihn der organisierten Kriminalität zu entziehen.
- Die Bundesregierung soll durch Einflussnahme auf Suchtstoffabkommen der UN, sowie Drogenstrategie der EU die internationale Drogenpolitik, hin zu einer menschlichen und aufgeklärten Drogenpolitik, beeinflussen

Wie stehen sie im Gesamten zur jetzigen repressiven Drogenpolitik. Und im Einzelnen zu den obengenannten Punkten?? Planen sie sich explizit gegen die Missstände in der jetzigen Drogenpolitik einzusetzen und wenn wie könnte dies aussehen?

Ich freue mich auf ihre Antwort.

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Frager oder sehr geehrte Fragerin,

in erster Linie sollte jede Drogenpolitik auf den Ausstieg gereichtet sein, ebenso darauf, einen möglichen Einstieg zu verhindern. Dies betrifft meiner Ansicht nach nicht nur die gesellschaftlich aktzeptierten Alltagsdrogen wie zum Beispiel Alkohol, sondern natürlich auch weiche Drogen und harte Drogen.

Wenn das Kind dann bereits in den Brunnen gefallen, sprich, eine Abhängigkeit besteht, muss alles getan werden, um die Betroffenen darin zu unterstützen, einen Weg aus der Sucht zu finden und diesen proaktiv zu begleiten. Alkoholabhängigkeit hat schwer wiegende Folgen.
Es ist auch hinlänglich bekannt, dass zum Beispiel langfristiger Cannabiskonsum mit psychischen, sozialen und körperlichen Risiken verbunden ist.

Im Straßenverkehr haben Drogen natürlich nichts zu suchen, ebenso wenig in anderen Bereichen, in denen eine Gefährdung Dritter auch nur mittelbar möglich oder denkbar ist.

Medizinische Anwendungen unter ärztlicher Aufsicht sind ja bereits möglich.

Ich hoffe, Ihre Frage beantwortet zu haben.

Mit freundlichen Grüßen
Natascha Bingenheimer
Stadtverordnete Dreieich