Frage an Ulrich Wilken von Gabi S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Wilken!
Warum wird auch bei der Linken die Gleichberechtigung von Männern und Frauen nicht umgesetzt? Dabei steht es ausdrücklich in ihrem Wahlprogramm.
Ein Beispiel: Nicht mal annähernd ist eine 50:50 Quote bei den KanditatInnen, die sich zur Wahl in Hessen stellen, erreicht. Wenn die Gleichstellung in der eigenen Partei nicht klappt, kann ich mir nicht vorstellen, dass Sie es in der Gesellschaft bzw. in Hessen tatsächlich vertreten und umsetzen?
Gruß G. Stummer
Guten Tag Frau Stummer,
oh, wir nehmen die Gleichberechtigung von Männern und Frauen sehr ernst - in unserer Partei wie in der gesamten Gesellschaft. Bei der Besetzung unserer Landesliste sind wir dabei an die gleichen Schwierigkeiten gestoßen, wie sie eben auch in unserer gesamten Gesellschaft vorherrschen. Leider trauen sich Frauen weniger zu, und Männer, die auch auf einem hinteren Listenplatz zu kandidieren bereit sind, gibt es genügend. Wir hatten also die Wahl, eine kürzere Liste zu wählen oder auf den hinteren Plätzen auf die in unserer Partei zwingend vorgeschriebene Geschlechterquotierung zu verzichten. Übrigens ist die Liste bis Platz 46 geschlechterquotiert, also deutlich weiter als wir realistischerweise mit Abgeordneten im nächsten Landtag rechnen. Parteiintern sieht es übrigens besser aus: alle Landesgremien (Vorstand usw.) sind selbstverständlich geschlechterquotiert besetzt - und glauben Sie mir, d.i. nicht immer leicht, aber wir wollen das so und werben aktiv um die Mitarbeit von Frauen.
Ulrich J. Wilken
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Ich setze mich dafür ein, dass wie beim EU-Parlament und den kommunalen Vertretungen auch auf Landes- und Bundesebene die 5%-Hürde entfällt.
Insofern wird es für uns zukünftig - wie in der Vergangenheit - keine Sonderbedingungen geben (...).
Ich lege persönlich wie politisch großen Wert darauf, in meiner Sprache - gesprochen wie geschrieben - möglichst wenige Menschen auszugrenzen oder gar zu diskriminieren
(...) DIE LINKE will ein Sozialversicherungssystem (Rente, Gesundheit, Arbeitslosigkeit), in das alle einzahlen, auch Beamte, Selbständige und Politikerinnen und Politiker. Wir wollen die Beitragsbemessungsgrenze, also der Betrag oberhalb dessen nichts mehr in die Sozialversicherung eingezahlt wird, abschaffen. (...)